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der Deal der Woche zeigt ein Milliardeninvestment in die Biotech-Branche. Roche übernimmt den US-Spezialisten 89bio und stärkt damit sein Portfolio im Bereich Leber- und Stoffwechseltherapien.
Währenddessen spekulieren Anleger noch auf eine Jahresendrally: Trotz geopolitischer Unsicherheiten bleibt die Hoffnung bestehen, dass die Märkte zum Jahresende hin an Dynamik gewinnen.
Darüber hinaus gab es weitere relevante Entwicklungen:
- Der Softwareentwickler Atlassian hat die Developer-Intelligence-Plattform DX für rund 1 Milliarde US$ übernommen. Mit dieser Akquisition will das Unternehmen seine Position im Softwareentwicklungsmarkt ausbauen.
- Für 47,50 US$ pro Aktie in bar sowie bis zu 22,50 US$ pro Aktie bei Erreichen bestimmter Meilensteine erwirbt Pfizer das Biotech-Unternehmen Metsera.
- Eine internationale Allianz von M&A-Beratungen, zu der auch Taurus Advisory und Ramus & Company gehören, wird mit 7oceans gestartet. Das Netzwerk möchte Mandanten ähnlicher Größenklassen betreuen und plant, weltweit weitere Mitglieder zu gewinnen.
Vielen Dank fürs Lesen. Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit bei Ihrem nächsten M&A-Deal haben, freue ich mich über eine Kontaktaufnahme über LinkedIn.
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Deal tracker
Deal der Woche
Roche übernimmt 89bio – Milliardeninvestment in Leber- und Stoffwechseltherapien
Der Schweizer Pharmakonzern Roche kauft das US-Biotech 89bio für bis zu 3,5 Mrd. USD und stärkt damit sein Portfolio im Bereich metabolischer Erkrankungen. Kernstück ist der Wirkstoff Pegozafermin, der in der späten Entwicklungsphase gegen die Leberkrankheit MASH und weitere Stoffwechselstörungen getestet wird.
Die Akquisition eröffnet auch Synergien mit Roches Programmen im Bereich Adipositas und Diabetes – ein stark wachsender Markt mit hohem medizinischem Bedarf. Roche wurde bei der Transaktion von Citi und Sidley Austin LLP beraten, während 89bio von Moelis & Company LLC, Centerview Partners LLC sowie Gibson, Dunn & Crutcher LLP unterstützt wurde.
Anleger spekulieren noch auf eine Jahresendrally
Am deutschen Aktienmarkt herrscht aktuell Zurückhaltung. Wichtige Kaufimpulse fehlen und die beiden schwächsten Monate des Jahres, August und September, haben ihre Spuren hinterlassen. Dennoch zeigt sich unter Privatanlegern vorsichtiger Optimismus, dass ein Aufschwung bevorstehen könnte.
Die Grafik vom Handelsblatt vergleicht den DAX mit dem Fünf-Wochen-Durchschnitt des Sentiments. Nach der jüngsten Seitwärtsbewegung notiert die Stimmung im neutralen Bereich ohne extreme Ausschläge. Historisch betrachtet haben solche Phasen häufig den Boden für eine Trendwende bereitet.

Mehr als ein Drittel der Befragten erwartet in den kommenden drei Monaten steigende Kurse, ein weiteres Drittel prognostiziert eine Seitwärtsbewegung.
Zugleich nimmt die Investitionsbereitschaft zu: Mehr Anleger planen Käufe als Verkäufe. Dies deutet darauf hin, dass sich Investoren bereits für eine mögliche Jahresendrally positionieren.
Unsicherheit bleibt jedoch bestehen. Während das DAX-Sentiment Stabilität signalisiert, zeigt das EUWAX-Sentiment der Börse Stuttgart eine skeptischere Haltung mit Fokus auf fallende Kurse. Impulse könnten vor allem aus den USA kommen, wo die Zinspolitik der Fed zuletzt für Rückenwind sorgte, während die EZB stillhält.
Deutschlands Status als sicherer Hafen unter Druck
Trotz schwacher Konjunktur gilt Deutschland als sicherer Hafen für Investoren – doch dieser Status ist nicht garantiert. Das Land steht vor einem Spagat: Einerseits soll die Schuldenbremse die fiskalische Disziplin sichern, andererseits wächst der Druck, endlich in Infrastruktur und Zukunftsprojekte zu investieren.
Die Grafik der Börsen-Zeitung zeigt die Entwicklung der Renditen zehnjähriger Staatsanleihen im Vergleich zu Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland. Noch notiert Deutschland deutlich unter den südeuropäischen Ländern, doch die Abstände verringern sich. Investoren achten zunehmend darauf, ob Berlin den Reformkurs tatsächlich umsetzt.

Fällt das Wachstum aus, könnten auch deutsche Anleihen an Attraktivität verlieren. Experten warnen: Schon heute zeigen Investoren Zurückhaltung, während Unternehmensanleihen mit Top-Rating an Bedeutung gewinnen. Wenn die Politik den „Herbst der Reformen“ verpasst, könnte sich der Abstand zu anderen europäischen Ländern schneller schließen, als es Berlin lieb ist.
Deep Tech als strategischer Wachstumstreiber
Eine neue Studie von BDI und BCG zeigt: Deutschland hinkt bei den technologischen Grundlagen von KI und Deep Tech hinterher, hat aber Chancen, bei der Anwendung Wertschöpfung zu erzielen. Während die USA und China dominieren, erreicht Deutschland im internationalen Vergleich beim Einsatz von KI in Produkten und Prozessen höhere Zufriedenheitswerte.
Die Grafik verdeutlicht das „doppelte KI-Rennen“: In der Entwicklung von Basistechnologien liegt Deutschland klar zurück, in der Anwendung jedoch vor den USA und China. Damit ergibt sich ein Fenster, Deep Tech gezielt als Wachstumsmotor einzusetzen und sich international als führender Industriestandort für KI-basierte Geschäftsmodelle zu positionieren.

Der BDI fordert deshalb verbindliche Roadmaps in vier Zukunftstechnologien, um Investitionen zu bündeln und den Standort zu stärken. Mit einer klaren Strategie und konsequenter Umsetzung könnte Deutschland nicht nur Innovationslücken schließen, sondern auch nachhaltiges wirtschaftliches Potenzial freisetzen.
Standort Deutschland in der Kostenfalle
Der deutsche Wirtschaftsstandort steht zunehmend unter Druck: Neben einer anhaltenden Rezession sorgen hohe Energiekosten, steigende Sozialabgaben und eine komplexe Steuerbelastung für sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen investieren weniger vor Ort oder verlagern ihre Produktion ins Ausland, wo niedrigere Steuersätze und flexiblere Rahmenbedingungen locken.
Die Grafik unten zeigt eindrücklich die internationale Position Deutschlands: Im Vergleich zu Ländern wie Estland oder der Schweiz gehört das deutsche Steuersystem zu den komplexesten weltweit. Mit einer Gewinnbesteuerung von rund 30 % liegt die Belastung weit über Standorten wie Ungarn (10,8 %), was Investitionen zusätzlich hemmt.

Kombiniert mit hohen Sozialabgaben – derzeit 38,1 % – ergibt sich eine Kostenfalle, die ohne strukturelle Reformen schwer zu durchbrechen ist. Politik und Wirtschaft fordern deshalb spürbare Entlastungen und Investitionsanreize, um die Attraktivität des Standorts Deutschland wiederherzustellen.
Marktgerüchte
- Das Bundeswirtschaftsministerium prüft laut Insidern eine mögliche Fusion der verstaatlichten Energiekonzerne Uniper und Sefe. Ziel könnte ein teilweiser oder vollständiger Zusammenschluss sein, um den Staatsausstieg aus Sefe zu ermöglichen.
- Nestlé steht vor einer Refinanzierungswelle von über 13 Mrd. € bis Sommer 2026 sowie Dividendenzahlungen von 8 Mrd. €. Beobachter spekulieren über einen möglichen „Fire Sale“ der L’Oréal-Beteiligung, um Liquidität zu sichern.
- Das Wiener Agrar-Startup Organic Tools, bekannt für seine „Obstraupe“, hat Insolvenz angemeldet. Trotz eines Umsatzrekords 2024 scheiterte der Expansionskurs. Eine Sanierung wird nicht angestrebt, jedoch könnte die Innovationsgenossenschaft LandAufbau eG die Obstraupe aus der Konkursmasse übernehmen.
- Glencore prüft laut Bloomberg den Verkauf seiner 70%-Beteiligung an der Kamoto Copper Company im Kongo. Die Mine leidet unter Produktionsproblemen und milliardenschweren Behördenstreitigkeiten.
- Zurich verteidigt seine lukrative Bankpartnerschaft mit Banco Sabadell in Spanien, während BBVA eine feindliche Übernahme anstrebt. Allianz und auch die ZKB spielen dabei eine Rolle im Bieterkampf.
- Volkswagen erwägt den Verkauf seiner Tochter Everllence, Hersteller von Schiffsmotoren und Kraftwerksturbinen, mit einem potenziellen Wert von über 5 Mrd. €. Goldman Sachs und JPMorgan Chase sollen mandatiert sein; Private-Equity-Investoren zeigen Interesse.
M&A-Nachrichten
- Investec Bank erhöht ihre Beteiligung an Capitalmind und hält nun die Mehrheit. Die M&A-Beratung wird künftig unter der Investec-Brand geführt und in das europäische Beratungsgeschäft integriert.
- Mit 7oceans startet eine internationale Allianz von M&A-Beratungen, darunter Taurus Advisory (DE) und Ramus & Company (CH). Das Netzwerk will Mandanten in ähnlichen Größenklassen betreuen und weltweit weitere Mitglieder aufnehmen.
- Aareon Group übernimmt den britischen Anbieter Help me Fix mit seinem KI-Assistenten „Aidenn“ zur Effizienzsteigerung von Instandsetzungen im Immobilienbereich.
- Krones übernimmt 60 % der Anteile an GHS Separationstechnik (Landshut) und die niederländische Can Systems Worldwide Holding (CSW), um sein Portfolio in der Fest-Flüssig-Trennung und im Dosenhandling auszubauen.
- Die Norma Group verhandelt über den Verkauf ihrer Be- und Entwässerungssparte. Der US-Rivale Advanced Drainage Systems (ADS) hat ein bindendes Angebot in Höhe von rund 850 Mio. € abgegeben, eine Entscheidung steht noch aus.
- Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Mediamarkt-Saturn-Mutter Ceconomy durch den chinesischen Handelsriesen JD.com freigegeben. Ein Veto von Wirtschaftsministerin Reiche könnte den Deal jedoch noch stoppen.
- Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz wird die Mitarbeiterbeteiligung in Deutschland steuerlich attraktiver. Start-ups profitieren von höheren Freibeträgen und einer verlängerten Möglichkeit zur nachgelagerten Besteuerung, was ihre Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte stärkt.
- Die Schweizerische Nationalbank wird den Leitzins bei null belassen. Grund sind stabile Inflationsraten im Zielband, wodurch ein erneutes Abgleiten in Negativzinsen unwahrscheinlich erscheint.
- Die geplante Übernahme von Covestro durch den Ölkonzern Adnoc für 15 Mrd. € droht an einer langwierigen EU-Subventionsprüfung zu scheitern. Bis zum 2. Dezember bleibt eine letzte Frist für die Entscheidung.
- Postfinance, UBS und Sygnum Bank haben erfolgreich eine Machbarkeitsstudie für einen Swiss Bank Deposit Token abgeschlossen. Mit dem digitalen Franken wollen Schweizer Banken auf die wachsende Konkurrenz durch Stablecoins reagieren.
- Laut Insidern ermittelt die Finma gegen Spitzenmanager der Barclays in Genf. Hintergrund sollen Kredite für wohlhabende Kunden aus der Golfregion sein. Zugleich kommt es zu Führungswechseln, nachdem Gérald Mathieu das Unternehmen verlassen hat.
- UBS warnt nach einem massiven Cyber-Leck über 100.000 aktuelle und ehemalige Mitarbeiter. Auslöser ist ein Angriff auf den Outsourcing-Partner Chain IQ, der sensible Kontaktdaten veröffentlichte. Der Vorfall wirft Fragen zum Datenschutz und möglichen Verstößen gegen das Bankgeheimnis auf.
- Im Zuge der Integration der Credit Suisse berichten Insider von massivem Stress und steigenden Krankmeldungen bei UBS-Mitarbeitern. Vor allem im Wealth Management soll der Druck enorm sein, da die Datenmigration bis Anfang 2026 abgeschlossen sein muss.
- Das Wiener Biotech-Startup HeartBeat.bio geht eine Forschungskooperation mit Boehringer Ingelheim ein. Ziel ist die Entwicklung gentherapeutischer Behandlungen für genetisch bedingte Kardiomyopathien mithilfe von Herzorganoiden.
- Partners Group und Deutsche Bank (inklusive DWS) lancieren einen Evergreen-Fonds, der Privatkunden Zugang zu Private Equity, Infrastruktur, Immobilien und Private Credit ermöglicht.
- Die Aktionärsgruppe Detweiler/Greber/Leutenegger bei HT5 (ehemals Hochdorf) löst sich nach erfolgreicher Sanierung und Kapitalmassnahmen auf. Alle drei bleiben jedoch als bedeutende Aktionäre und Verwaltungsräte im Unternehmen aktiv.
Personalien
- Gurit ernennt Viktor Bernhardt zum neuen CFO. Der Finanzexperte bringt über 25 Jahre internationale Erfahrung mit und folgt auf Javier Perez-Freije.
- Ascom-CEO Nicolas Vanden Abeele tritt nach knapp vier Jahren zurück. Das auf Spitalkommunikation spezialisierte Unternehmen braucht laut Analysten neue Impulse, weshalb der Führungswechsel als richtiger Schritt bewertet wird.
- Nestlé ernennt den ehemaligen Zara-Chef Pablo Isla zum neuen Verwaltungsratspräsidenten. Er soll den Konzern digitaler und wettbewerbsfähiger machen und tritt sein Amt am 1. Oktober an – ein halbes Jahr früher als geplant.
- Armin von Falkenhayn, Deutschlandchef der Bank of America, verlässt das Institut nach mehr als zehn Jahren. Ein Nachfolger wurde noch nicht benannt.
- Hans-Peter Portmann, seit 22 Jahren Direktor bei LGT Schweiz und FDP-Nationalrat, kündigt seinen Abschied an und sucht neue Herausforderungen. Sein Weggang fällt in eine Phase interner Spannungen unter CEO Anke Bridge.
- Beim Grazer KI-Startup Leftshift One übergibt Gründer und CEO Patrick Ratheiser nach sieben Jahren die Geschäftsführung an Stefan Horn. Ratheiser bleibt als Gesellschafter und Berater aktiv, während Horn den Vertriebsausbau und die Expansion in den DACH-Raum sowie nach Skandinavien vorantreiben will.
- Der Wiener High-Tech-Inkubator INiTS bekommt eine neue Führung: Ab 1. Oktober übernimmt Michael Hähnle die Geschäftsführung von Irene Fialka. Hähnle bringt langjährige Erfahrung im Innovations- und Technologie-Management mit und will das Spin-off-Potenzial der Universitäten stärker erschließen.
- Lisa Spöck übernimmt die Geschäftsführung von Startup.Tirol und folgt damit auf Marcus Hofer. Spöck ist seit fast zehn Jahren im österreichischen Startup-Ökosystem aktiv und war zuletzt Prokuristin bei Startup.Tirol.
Kapitalrunden
- Montana Aerospace sichert sich eine neue Finanzierung über 300 Mio. €, bestehend aus einem Darlehen von 100 Mio. € und einer revolvierenden Kreditlinie von 200 Mio. €, bereitgestellt von einem Bankenkonsortium unter Führung von Commerzbank, HSBC und RBI.
- Nvidia steigt mit bis zu 100 Mrd. $ bei OpenAI ein und plant gemeinsam mit dem KI-Entwickler den Aufbau neuer Rechenzentren mit zehn Gigawatt Leistung. Die Investition erfolgt in mehreren Tranchen, während Nvidia Anteile erwirbt und zugleich Prozessoren liefert.
- Der Wiener Venture Builder whataventure plant bis Anfang 2026 die Auflage eines „Company Creation Fund“ über 15 Mio. €, mit dem sechs bis zehn neue Ventures gestartet werden sollen. Managing Director des Fonds wird Matthias Hille, ehemals Corporate-Venturing-Chef bei Rehau.
- Das Wiener Energy-Startup Wohnio hat eine Seed-Finanzierung über 800.000 € sowie 350.000 € an Förderungen eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von Investor Kai Romberg und Planradar-Gründer Domagoj Dolinsek, um die KI-gestützte Heizungsoptimierung weiter auszubauen.
- Ventech legt seinen sechsten Fonds mit einem Volumen von 175 Mio. € auf – der größte in der 26-jährigen Geschichte der VC-Gesellschaft. Investiert werden soll vor allem in Vertical AI, Digital Health, Industrial Software, Cyber Security und technologische Souveränität in Europa.
- Das Grazer Startup royos joining solutions hat eine FFG-Basisförderung in mittlerer sechsstelliger Höhe erhalten. Damit setzt das Unternehmen seine Erfolgsserie 2025 fort, die bereits Investorenbeteiligungen, Auszeichnungen und neue Produkt-Launches umfasst.
Börsengänge
- Der Krypto-Verwahrer BitGo plant einen Börsengang an der New York Stock Exchange. Das Unternehmen meldet eine Vervierfachung des Umsatzes im ersten Halbjahr und stärkt zudem sein EU-Geschäft mit einer erweiterten BaFin-Lizenz.
- Die Swiss Marketplace Group (SMG) hat beim größten Börsengang Europas 2025 ein starkes Debüt an der SIX gefeiert. Die Aktien legten über den Ausgabepreis zu und die Gruppe erreichte eine Marktkapitalisierung von über 4,7 Mrd. Fr.