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Roche kauft 89bio, Anleger hoffen auf Rally

Germany 12 min read
Author
Jens Hohnwald

Guten Tag,

der Deal der Woche zeigt ein Milliardeninvestment in die Biotech-Branche. Roche übernimmt den US-Spezialisten 89bio und stärkt damit sein Portfolio im Bereich Leber- und Stoffwechseltherapien.

Währenddessen spekulieren Anleger noch auf eine Jahresendrally: Trotz geopolitischer Unsicherheiten bleibt die Hoffnung bestehen, dass die Märkte zum Jahresende hin an Dynamik gewinnen.

Darüber hinaus gab es weitere relevante Entwicklungen:

  • Der Softwareentwickler Atlassian hat die Developer-Intelligence-Plattform DX für rund 1 Milliarde US$ übernommen. Mit dieser Akquisition will das Unternehmen seine Position im Softwareentwicklungsmarkt ausbauen.
  • Für 47,50 US$ pro Aktie in bar sowie bis zu 22,50 US$ pro Aktie bei Erreichen bestimmter Meilensteine erwirbt Pfizer das Biotech-Unternehmen Metsera.
  • Eine internationale Allianz von M&A-Beratungen, zu der auch Taurus Advisory und Ramus & Company gehören, wird mit 7oceans gestartet. Das Netzwerk möchte Mandanten ähnlicher Größenklassen betreuen und plant, weltweit weitere Mitglieder zu gewinnen.

Vielen Dank fürs Lesen. Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit bei Ihrem nächsten M&A-Deal haben, freue ich mich über eine Kontaktaufnahme über LinkedIn.


M&A-Trends im italienischen Energiespeichermarkt: Webinar

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Deal tracker

TransaktionBrancheKäuferKäuferberaterVerkäuferberater
01

BMG erwirbt in den USA den größten Musikkatalog seiner Unternehmensgeschichte, darunter die Rechte des Country-Stars Jason Aldean

TMT

BMG

n.a.

n.a.

02

Teylor übernimmt den KMU-Finanzierer Capetec als Teil seiner Expansionsstrategie

Financial services

Teylor

n.a.

n.a.

03

Helvetia und Baloise fusionieren zu einem neuen Schweizer Versicherungsriesen

Insurance

Baloise

Morgan Stanley; UBS; Lenz & Staehelin

J.P. Morgan Securities; Walder Wyss; Clifford Chance

04

Atlassian übernimmt Developer-Intelligence-Plattform DX für ca. 1 Milliarde USD

TMT

Atlassian

n.a.

Fenwick

05

Roche übernimmt 89bio für bis zu 3,5 Mrd. USD

Healthcare/pharma

Roche

Citi; Sidley Austin LLP

Moelis & Company LLC; Centerview Partners LLC; Gibson, Dunn & Crutcher LLP

06

Sitindustrie (Groupe Bader) übernimmt Zwahlen & Mayr SA

Industrial

Groupe Bader / Sitindustrie

Bonnard Lawson

Lazard

07

Pfizer übernimmt Metsera für 47,50 $ pro Aktie in bar sowie bis zu 22,50 $ pro Aktie bei Erreichen bestimmter Meilensteine

Healthcare/pharma

Pfizer

Citi; Rosen & Katz

Goldman Sachs; Allen & Company

08

Rheinmetall übernimmt die Naval Vessels Lürssen (NVL) samt Tochtergesellschaften und steigt damit in den Marineschiffbau ein

Industrial

Rheinmetall

n.a.

Hogan Lovells

09

Brainwood übernimmt sämtliche Anteile an Subtiel Kontor und Subtiel International vom Gründer Jurg van Deijk

Industrial

Brainwood

n.a.

Grant Thornton


Deal der Woche

Roche übernimmt 89bio – Milliardeninvestment in Leber- und Stoffwechseltherapien

Der Schweizer Pharmakonzern Roche kauft das US-Biotech 89bio für bis zu 3,5 Mrd. USD und stärkt damit sein Portfolio im Bereich metabolischer Erkrankungen. Kernstück ist der Wirkstoff Pegozafermin, der in der späten Entwicklungsphase gegen die Leberkrankheit MASH und weitere Stoffwechselstörungen getestet wird. 

Die Akquisition eröffnet auch Synergien mit Roches Programmen im Bereich Adipositas und Diabetes – ein stark wachsender Markt mit hohem medizinischem Bedarf. Roche wurde bei der Transaktion von Citi und Sidley Austin LLP beraten, während 89bio von Moelis & Company LLC, Centerview Partners LLC sowie Gibson, Dunn & Crutcher LLP unterstützt wurde.


Anleger spekulieren noch auf eine Jahresendrally

Am deutschen Aktienmarkt herrscht aktuell Zurückhaltung. Wichtige Kaufimpulse fehlen und die beiden schwächsten Monate des Jahres, August und September, haben ihre Spuren hinterlassen. Dennoch zeigt sich unter Privatanlegern vorsichtiger Optimismus, dass ein Aufschwung bevorstehen könnte.

Die Grafik vom Handelsblatt vergleicht den DAX mit dem Fünf-Wochen-Durchschnitt des Sentiments. Nach der jüngsten Seitwärtsbewegung notiert die Stimmung im neutralen Bereich ohne extreme Ausschläge. Historisch betrachtet haben solche Phasen häufig den Boden für eine Trendwende bereitet.

Mehr als ein Drittel der Befragten erwartet in den kommenden drei Monaten steigende Kurse, ein weiteres Drittel prognostiziert eine Seitwärtsbewegung.

Zugleich nimmt die Investitionsbereitschaft zu: Mehr Anleger planen Käufe als Verkäufe. Dies deutet darauf hin, dass sich Investoren bereits für eine mögliche Jahresendrally positionieren.

Unsicherheit bleibt jedoch bestehen. Während das DAX-Sentiment Stabilität signalisiert, zeigt das EUWAX-Sentiment der Börse Stuttgart eine skeptischere Haltung mit Fokus auf fallende Kurse. Impulse könnten vor allem aus den USA kommen, wo die Zinspolitik der Fed zuletzt für Rückenwind sorgte, während die EZB stillhält.


Deutschlands Status als sicherer Hafen unter Druck

Trotz schwacher Konjunktur gilt Deutschland als sicherer Hafen für Investoren – doch dieser Status ist nicht garantiert. Das Land steht vor einem Spagat: Einerseits soll die Schuldenbremse die fiskalische Disziplin sichern, andererseits wächst der Druck, endlich in Infrastruktur und Zukunftsprojekte zu investieren.

Die Grafik der Börsen-Zeitung zeigt die Entwicklung der Renditen zehnjähriger Staatsanleihen im Vergleich zu Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland. Noch notiert Deutschland deutlich unter den südeuropäischen Ländern, doch die Abstände verringern sich. Investoren achten zunehmend darauf, ob Berlin den Reformkurs tatsächlich umsetzt.

Fällt das Wachstum aus, könnten auch deutsche Anleihen an Attraktivität verlieren. Experten warnen: Schon heute zeigen Investoren Zurückhaltung, während Unternehmensanleihen mit Top-Rating an Bedeutung gewinnen. Wenn die Politik den „Herbst der Reformen“ verpasst, könnte sich der Abstand zu anderen europäischen Ländern schneller schließen, als es Berlin lieb ist.


Deep Tech als strategischer Wachstumstreiber

Eine neue Studie von BDI und BCG zeigt: Deutschland hinkt bei den technologischen Grundlagen von KI und Deep Tech hinterher, hat aber Chancen, bei der Anwendung Wertschöpfung zu erzielen. Während die USA und China dominieren, erreicht Deutschland im internationalen Vergleich beim Einsatz von KI in Produkten und Prozessen höhere Zufriedenheitswerte.

Die Grafik verdeutlicht das „doppelte KI-Rennen“: In der Entwicklung von Basistechnologien liegt Deutschland klar zurück, in der Anwendung jedoch vor den USA und China. Damit ergibt sich ein Fenster, Deep Tech gezielt als Wachstumsmotor einzusetzen und sich international als führender Industriestandort für KI-basierte Geschäftsmodelle zu positionieren.

Der BDI fordert deshalb verbindliche Roadmaps in vier Zukunftstechnologien, um Investitionen zu bündeln und den Standort zu stärken. Mit einer klaren Strategie und konsequenter Umsetzung könnte Deutschland nicht nur Innovationslücken schließen, sondern auch nachhaltiges wirtschaftliches Potenzial freisetzen.


Standort Deutschland in der Kostenfalle

Der deutsche Wirtschaftsstandort steht zunehmend unter Druck: Neben einer anhaltenden Rezession sorgen hohe Energiekosten, steigende Sozialabgaben und eine komplexe Steuerbelastung für sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen investieren weniger vor Ort oder verlagern ihre Produktion ins Ausland, wo niedrigere Steuersätze und flexiblere Rahmenbedingungen locken.

Die Grafik unten zeigt eindrücklich die internationale Position Deutschlands: Im Vergleich zu Ländern wie Estland oder der Schweiz gehört das deutsche Steuersystem zu den komplexesten weltweit. Mit einer Gewinnbesteuerung von rund 30 % liegt die Belastung weit über Standorten wie Ungarn (10,8 %), was Investitionen zusätzlich hemmt.

Kombiniert mit hohen Sozialabgaben – derzeit 38,1 % – ergibt sich eine Kostenfalle, die ohne strukturelle Reformen schwer zu durchbrechen ist. Politik und Wirtschaft fordern deshalb spürbare Entlastungen und Investitionsanreize, um die Attraktivität des Standorts Deutschland wiederherzustellen.


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