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Novartis setzt Biotech-Statement; 12 Mrd. $ im Spiel

Germany 11 min read
Author
Jens Hohnwald

Guten Tag,

der Deal der Woche markiert eine milliardenschwere Expansion im Biotech-Sektor: Novartis übernimmt das US-Unternehmen Avidity Biosciences für rund 12 Mrd. $. Die Transaktion stärkt die Pipeline im Bereich RNA-basierter Therapien und unterstreicht den strategischen Fokus auf innovative Biopharmazeutika.

Währenddessen zeigt eine aktuelle Deloitte-Umfrage die angespannte Stimmung in Österreichs Wirtschaft: hohe Energiepreise, Inflation und Zölle belasten die Unternehmen, die gleichzeitig tiefgreifende Reformen von der Politik fordern, um den Standort zu sichern.

Darüber hinaus gab es weitere relevante Entwicklungen:

  • BBBank fusioniert mit der PSD Bank Hessen-Thüringen. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Institut mit rund 24 Mrd. € Bilanzsumme.
  • Airbus, Leonardo und Thales bündeln ihre Satellitenproduktion (Project Bromo) und schaffen einen europäischen Konzern mit 25.000 Mitarbeitern und 6,5 Mrd. € Umsatz.
  • SAP prüft laut Insidern einen erneuten Übernahmeversuch des US-Softwareanbieters Blackline, nachdem eine erste Offerte über 4,5 Mrd. $ abgelehnt wurde. 

Vielen Dank fürs Lesen. 

Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit bei Ihrem nächsten M&A-Deal haben, freue ich mich über eine Kontaktaufnahme über LinkedIn.



Deal tracker

TransaktionBrancheKäuferKäuferberaterVerkäuferberater
01

Holcim übernimmt den deutschen Baustoff-Hersteller Xella für 1,85 Mrd. €.

Construction

Holcim

Linklaters

Gibson, Dunn & Crutcher

02

BBBank fusioniert mit der PSD Bank Hessen-Thüringen. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Institut mit rund 24 Mrd. € Bilanzsumme.

Financial services

BBBank; PSD Bank Hessen-Thüringen (Fusion)

n.a.

n.a.

03

Quantum Systems übernimmt den thüringischen KI-Spezialisten Spleenlab für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

TMT

Quantum Systems

YPOG

n.a.

04

Biontech startet die Übernahme von Curevac durch Aktientausch im Wert von ca. 5,46 USD je Curevac-Aktie.

Healthcare/pharma

Biontech

PJT Partners; Covington & Burling; Hengeler Mueller; Loyens & Loeff

Goldman Sachs Bank Europe SE; Skadden; Arps; Slate; Meagher & Flom; NautaDutilh.

05

Airbus, Leonardo und Thales bündeln ihre Satellitenproduktion („Project Bromo“) und schaffen einen europäischen Konzern mit 25.000 Mitarbeitern und 6,5 Mrd. € Umsatz.

Construction

Airbus; Leonardo; Thales (Fusion)

Airbus: Goldman Sachs<br>Leonardo: Deutsche Bank; Freshfields Bruckhaus Deringer<br>Thales: Lazard

n.a.

06

Novartis übernimmt das US-Biotechunternehmen Avidity für rund 12 Mrd. $.

Healthcare/pharma

Novartis

Covington & Burling LLP

Goldman Sachs & Co.; Barclays Capital Inc.

07

Banijay Group übernimmt vom Finanzinvestor CVC die Mehrheit am deutschen Sportwettenanbieter Tipico, der mit Betclic zusammengeführt wird.

Consumer

Banijay Group

Darrois Villey Maillot Brochier; Hengeler Mueller; Kirkland & Ellis

n.a.

08

Knorr-Bremse übernimmt das niederländische Unternehmen Travis Road Services International, eine Plattform für digitale Road-Services, für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Construction

Knorr-Bremse

n.a.

IMPROVED Corporate Finance B.V.

09

Merck übernimmt das Chromatographie-Geschäft von JSR Life Sciences, um seine Position im Bioprocessing auszubauen.

Merck

Freshfields

n.a.


Deal der Woche

Novartis übernimmt Avidity Biosciences für 12 Mrd. $

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis stärkt sein RNA-Therapieportfolio mit der Übernahme des US-Biotechunternehmens Avidity Biosciences. Die Transaktion mit einem Volumen von rund 12 Mrd. $ unterstreicht die strategische Ausrichtung von Novartis auf innovative RNA-basierte Therapien für seltene Krankheiten.

Covington & Burling LLP beriet Novartis bei der Transaktion. Auf der Verkäuferseite agierten Goldman Sachs & Co. und Barclays Capital Inc. als Finanzberater sowie Kirkland & Ellis LLP als Rechtsberater.

Die Akquisition positioniert Novartis noch stärker im Bereich Biotech-Innovationen und setzt ein klares Signal für großvolumige strategische Übernahmen im Gesundheitssektor.


Wirtschaftslage drückt Stimmung – Unternehmen fordern Reformen

Steigende Energiepreise, Inflation und ein ungelöster Zollkonflikt mit den USA belasten die Wettbewerbsfähigkeit in Österreich massiv. Laut dem Deloitte Unternehmensbarometer 2025 schätzen nur 42 % der Führungskräfte die Stimmung im eigenen Unternehmen als positiv, während über zwei Drittel eine Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage erwarten.

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist deutlich gesunken: Der Grafik unten zufolge wollen lediglich 10 % ihre Investitionen in den kommenden sechs Monaten steigern. Dagegen planen 34 % Kürzungen, und mehr als die Hälfte (52 %) will auf dem aktuellen Niveau verharren. Diese Zurückhaltung signalisiert eine verfestigte Unsicherheit und bedroht langfristig das Wachstum.

In der Umfrage fordern die Unternehmen klare Reformen: Inflationsbekämpfung, Bürokratieabbau, Senkung der Lohnnebenkosten und eine Pensionsreform stehen ganz oben auf der Agenda. Deloitte-CEO Harald Breit betont, dass oberflächliche Maßnahmen nicht ausreichen – nur ein entschlossenes Handeln von Politik und Wirtschaft könne Österreichs Standort nachhaltig stärken.


Mensch bleibt das größte Risiko in der Cybersicherheit

Die A1 Business Security Studie 2025 bestätigt: Fast jedes zweite Unternehmen sieht das unvorsichtige Verhalten von Mitarbeiter:innen als größte Gefahr – noch vor KI-Angriffen (45 %) und veralteten Systemen (44 %). Kleine Betriebe sind besonders anfällig, da sie ihre IT-Sicherheit oft nur intern abwickeln und damit ein höheres Risiko eingehen.

Neben diesen Bedrohungen rückt die Regulierung stärker in den Fokus. Die Grafik unten aus der Studie zeigt, dass 65 % der NIS2-betroffenen Unternehmen und sogar 75 % der DORA-betroffenen Unternehmen bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt haben. Nur eine Minderheit hat sich bisher gar nicht mit den Richtlinien beschäftigt – Handlungsdruck ist also klar erkennbar.

Parallel dazu steigt die Sorge vor KI-gestützten Angriffen: 84 % erwarten mehr Phishing, 82 % rechnen mit KI-Attacken. Damit wird digitale Souveränität zu einer Standortfrage – 78 % der Firmen denken über europäische Cloud-Lösungen nach, um Risiken durch den US CLOUD Act zu vermeiden.


Weltweite CEO-Fluktuation auf Tiefststand

Die jüngste Ausgabe des Global CEO Turnover Index von Russell Reynolds zeigt, dass die weltweite Ernennung neuer Vorstandsvorsitzender so niedrig ist wie seit mindestens sieben Jahren nicht mehr. 

Im ersten Halbjahr 2025 wurden lediglich 114 neue CEOs in den Unternehmen der 13 wichtigsten internationalen Indizes ernannt – ein Rückgang um 19 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark gebremst hat die Technologiebranche, in der die Fluktuation von knapp 7 % (Q2 2024) auf nur noch 1 % gefallen ist.

Die beigefügte Grafik verdeutlicht, dass der Anteil an Incoming CEOs branchenübergreifend im ersten Halbjahr 2025 einen Tiefpunkt erreicht hat. Unternehmen setzen in Zeiten multipler Krisen verstärkt auf Stabilität statt Risiko und rekrutieren vermehrt intern – der Anteil intern ernannter CEOs kletterte auf 81 %. Auffällig ist auch der Rückgang des Frauenanteils bei Neubesetzungen, der von 16 % Ende 2024 auf nur noch 6 % abgesackt ist.


Bürgergeld unter Druck

Das Anfang 2023 eingeführte Bürgergeld prägt die Debatte um soziale Sicherung – und soll nach nur drei Jahren wieder abgeschafft werden. Für Alleinstehende liegt der monatliche Regelsatz bei 563 €, hinzu kommen Kosten für Unterkunft, die regional stark variieren. Viele Empfänger bleiben jedoch langfristig im System: Über zwei Millionen Menschen beziehen die Leistung bereits seit mehr als vier Jahren.

Die finanziellen Belastungen für den Bund sind erheblich. Laut BMF-Grafik stiegen die Ausgaben für Grundsicherung von rund 30 Mrd. € im Jahr 2014 auf zuletzt über 50 Mrd. €. Allein 2024 entfielen 29 Mrd. € auf Direktzahlungen und 12 Mrd. € auf Wohnkosten – ein klarer Indikator für die wachsende Bedeutung des Systems.

Gleichzeitig steht die Wirksamkeit in Frage: Laut einer Umfrage geben drei von vier Empfängern an, dass die Mittel nicht für ein würdevolles Leben reichen. Damit bleibt das Bürgergeld sowohl sozialpolitisch als auch fiskalisch eines der am stärksten umstrittenen Themen der Ampel-Ära.


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