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der Deal der Woche ist die Übernahme von Covestro durch ADNOC für rund 14,7 Milliarden Euro. Die Transaktion sichert ADNOC den Zugang zu zentraler Kunststoff- und Chemiekompetenz und zählt zu den bedeutendsten Übernahmen eines deutschen Konzerns durch einen ausländischen Investor.
Laut GfK-Daten verschlechtert sich das Konsumklima weiter. Die Verbraucherstimmung bleibt im negativen Bereich, der Euroraum erholt sich nur zaghaft. Trotz leicht sinkender Inflation bleibt das Vertrauen der Haushalte geschwächt, was auf eine zähe Normalisierung der Binnenkonjunktur hindeutet.
Außerdem gab es noch andere wichtige Entwicklungen:
- Wolters Kluwer stärkt sein Technologieportfolio und übernimmt den KI-Research-Anbieter Libra Technology für bis zu 90 Mio. €, um juristische Analyseprozesse umfassend zu automatisieren.
- Akzo Nobel übernimmt Axalta Coating Systems; durch die Fusion entsteht ein Lack- und Beschichtungsriese mit einem kombinierten Unternehmenswert von rund 25 Mrd. US-Dollar.
- TKMS bestätigt Gespräche über eine mögliche Übernahme der Kieler Werft German Naval Yards, die zur französischen CMN Naval gehört. Eine Entscheidung steht noch aus, betroffen wären rund 400 Beschäftigte am Standort.
Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit bei Ihrem nächsten M&A-Deal haben, freue ich mich über eine Kontaktaufnahme über LinkedIn.
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Deal tracker
Deal der Woche
ADNOC vollendet Covestro Deal und steigt in die Topliga der europäischen Chemie ein
Nach langwierigen Verhandlungen hat der staatliche Konzern ADNOC alle erforderlichen Genehmigungen erhalten und die Übernahme der Covestro AG im Gesamtwert von rund € 14,7 Mrd. abgeschlossen. Damit geht eines der bedeutendsten deutschen Chemieunternehmen an einen ausländischen Staatsinvestor, was einen historischen Schritt für den Standort Deutschland darstellt.Die Bundesregierung sowie die EU-Kommission hatten dem Geschäft zuvor zugestimmt. Künftig soll Covestro innerhalb der ADNOC-Struktur stärker auf Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien und digitale Technologien wie KI und Quantencomputing setzen. Das Investmentvehikel XRG positioniert sich als langfristiger industrieller Partner. Damit sendet ADNOC ein klares Signal für strategische Investitionen in Europa und stärkt seine Präsenz außerhalb des Ölgeschäfts. Für den deutschen Chemiesektor markiert die Transaktion einen Wendepunkt und könnte in einem herausfordernden Marktumfeld Impulse setzen.
Steigender Importdruck aus China und mögliche Umlenkungseffekte
Der vom Auswärtigen Amt geförderte IW-Report zu möglichen Umlenkungseffekten chinesischer Exporte zeigt, wie stark sich die globalen Handelsströme durch die prohibitiven US-Zölle im ersten Halbjahr 2025 verschoben haben. Ziel der Analyse ist es, ungewöhnliche Importanstiege in Deutschland zu identifizieren und mit Rückgängen der US-Importe aus China abzugleichen. Das Ergebnis deutet auf eine systemische Veränderung im Außenhandel hin, die weit über einzelne Warengruppen hinausgeht.
Im Fokus steht das zweite Quartal 2025, in dem Deutschland massiv steigende Einfuhrmengen aus China verzeichnet – häufig trotz fallender Preise. Laut dem Report überschreiten bei über 2.200 Warengruppen die Mengenzuwächse die Marke von zehn Prozent. Dies deckt 61 Prozent des gesamten China-Importwerts ab. Die folgende Grafik aus der IW-Studie veranschaulicht diesen Trend, indem sie die deutschen Importe aus China im Jahr 2025 deutlich dynamischer darstellt als die weltweiten Einfuhren.

Besonders kritisch bewertet der Report den weit verbreiteten Umlenkungsverdacht: Über 1.500 Warengruppen erfüllen zugleich das Kriterium rückläufiger US-Importe und deutlicher deutscher Mengenzuwächse. Auch in den Kernindustrien Deutschlands – Chemie, Elektronik, Maschinenbau, Fahrzeuge – zeigen 910 Warengruppen solche Überschneidungen und stehen für 39 Prozent des China-Importwerts. Das unterstreicht die Gefahr einer zunehmenden Wettbewerbsverzerrung und die Notwendigkeit eines systematischen Monitorings sowie gezielter Handelsschutzinstrumente.
M&A-Rollen werden teurer und rücken stärker in den Fokus der Unternehmen
Die aktuellen Marktdynamiken erhöhen den Druck auf Finanzabteilungen, strategisch zu handeln, was sich besonders deutlich in den M&A-Gehältern zeigt. Der FINANCE-Gehaltsreport 2025 macht deutlich, dass Unternehmen trotz Kostendisziplin gezielt in Funktionen investieren, die Wachstum, Dealflow und Transformationsprojekte vorantreiben. M&A-Manager gehören dabei zu den Rollen, die von dieser strategischen Wichtigkeit am stärksten profitieren.
Die Gehaltsgrafik im Report zeigt eine außergewöhnlich breite Spreizung, die den Wert dieser Profile im Markt widerspiegelt. Junior-M&A-Manager liegen mit 62.800 bis 81.800 € bereits im oberen Einstiegssegment, während Senior-M&A-Manager im Schnitt über 140.000 € erreichen und in Spitzenfällen sogar 200.000 € überschreiten. Diese Entwicklung bestätigt, dass Transaktionskompetenz in Krisen- und Umbruchsphasen besonders gefragt ist.

Für Unternehmen bedeutet das wachsende Konkurrenz um erfahrene M&A-Talente. Der Report betont, dass nicht nur Deal-Expertise, sondern auch Risikoabwägung, Szenarioplanung und cross-funktionales Arbeiten stärker honoriert werden. Damit etabliert sich M&A im Jahr 2025 klar als Premium-Profil im Corporate-Finance-Umfeld.
Unternehmen setzen auf Risk und Compliance und verstärken die Suche nach Spezialisten
Parallel zu den steigenden Gehaltsniveaus verändern sich auch die Nachfrageprofile im Finanzbereich deutlich. Der FINANCE-Gehaltsreport 2025 zeigt, dass Unternehmen angesichts geopolitischer Spannungen, regulatorischer Vorgaben und konjunktureller Unsicherheiten verstärkt nach Funktionen suchen, die Resilienz, Kontrolle und Risikotransparenz sichern. Diese strukturelle Verschiebung prägt die Prioritäten in den Finanzabteilungen nachhaltig.
Der Hays-Fachkräfte-Index aus dem Report unterstreicht diesen Trend eindeutig. Während Buchhalter, Steuerexperten und Wirtschaftsprüfer relativ stabile Nachfragekurven aufweisen, heben sich Compliance- und Risikomanager mit deutlich höheren Indexwerten ab – teilweise über 300 Punkten. Die Grafik unten zeigt, dass gerade diese Rollen über den Zeitraum 2022-2025 konstant über dem Durchschnittsniveau liegen und nur leichte Ausschläge nach unten verzeichnen.

Für den Markt bedeutet das eine anhaltend hohe Nachfrage nach spezialisierten Finanzprofilen. Unternehmen suchen Fachkräfte, die Risiken quantifizieren, Szenarien simulieren und regulatorische Anforderungen operationalisieren können – Fähigkeiten, die sich direkt im Gehaltsniveau widerspiegeln. Damit zählen Risk & Compliance 2025 zu den stabilsten und zukunftssichersten Karrierepfaden im Finance-Sektor.
Abschwung im Konsumklima trifft auf zähe Erholung der Eurozone
Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland bleibt tief im negativen Bereich und verschlechtert sich weiter. Laut der aktuellen GfK-Befragung sinkt der Konsumklimaindex im November 2025 auf −24,1 Punkte. Bereits im Oktober lag er bei −22,5 Punkten. Seit Monaten zeigt sich kaum eine Besserung.
Belastet wird die Stimmung vor allem durch rückläufige Einkommenserwartungen, während Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartung nur leicht anziehen.
Der GfK-Konsumklima-Index, der aus Einkommenserwartung, Anschaffungsneigung und Sparneigung berechnet wird, dient als vorlaufender Indikator für das Konsumverhalten im Folgemonat. Die nahezu unveränderte Sparneigung zeigt, dass Haushalte angesichts anhaltender Unsicherheit vorsichtig bleiben. Die Grafik von Statista, die auf der GfK/NIM-Studie basiert, zeigt, wie stabil und niedrig die Verbraucherstimmung seit über einem Jahr verläuft.

Auch im Euroraum ist keine Trendwende erkennbar: Das Konsumklima verharrt laut EU-Kommission im November bei –14,2 Punkten und bleibt damit deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt. Zwar sinkt die Inflation im Oktober auf 2,1 Prozent, doch die Entspannung schlägt sich bislang kaum in der Verbraucherstimmung nieder. Ökonomen rechnen daher mit einer anhaltenden Zinspause der EZB, während die Binnenkonjunktur weiter schwach bleibt.
Marktgerüchte
- Im Übernahmepoker zwischen Paramount Skydance und Warner Bros Discovery fordert Warner offenbar eine deutliche Erhöhung des Gebots auf rund 30 Dollar je Aktie, was einer Bewertung von über 74 Mrd. Dollar entspräche. Die Verhandlungen basieren auf Medienberichten, während Paramount parallel kursierende Gerüchte dementiert.
- TKMS bestätigt Gespräche über eine mögliche Übernahme der Kieler Werft German Naval Yards, die zur französischen CMN Naval gehört. Eine Entscheidung steht noch aus; die Verhandlungen betreffen rund 400 Beschäftigte am Standort.
- Die Lufthansa prüft eine Minderheitsbeteiligung an der portugiesischen Airline TAP im laufenden Privatisierungsprozess. Die Regierung bietet 44,9 Prozent an, neben Lufthansa zeigen auch Air France-KLM und IAG Interesse.
- Siemens Healthineers überdenkt eine mögliche Trennung von seiner Diagnostik-Sparte bis 2030. Laut CEO Bernd Montag passt das Labor-Diagnostikgeschäft strategisch nicht mehr zum Kerngeschäft des Konzerns.
- Paramount Skydance, Comcast und Netflix sollen laut Insidern erste Gebote für Warner Bros Discovery abgegeben haben, nachdem der Konzern zuvor ein 60-Mrd.-Dollar-Angebot abgelehnt hatte. Warner prüft nun weitere strategische Optionen, während die Medienhäuser unterschiedliche Geschäftsbereiche im Visier haben.
M&A-Nachrichten
- Der Übernahmepoker zwischen Unicredit und der Commerzbank bleibt ungelöst und sorgt zunehmend für Unsicherheit bei Firmenkunden. Nach einem Jahr wechselnder Signale von Unicredit-CEO Andrea Orcel reagieren erste Kunden bereits auf die andauernde Hängepartie.
- Die polnische Commerzbank-Tochter mBank stellt in einem Strategieupdate für 2026 erstmals wieder eine Dividende in Aussicht und liefert damit positive Impulse für Commerzbank wie auch den neuen Anteilseigner Unicredit. Die solide Entwicklung in Polen gewinnt damit zusätzliche Bedeutung im laufenden
- KPMG startet ein neues Prüfungs- und Beratungsangebot rund um KI-Risiken, um Unternehmen auf die Anforderungen des EU AI Act vorzubereiten. Die Gesellschaft reagiert damit auch auf jüngste Fehlentwicklungen im KI-Einsatz und positioniert sich als Partner für Regulierung und Compliance.
- Die Deutsche Bank formuliert ehrgeizige Wachstumsziele für ihr Corporate Banking und strebt bis 2028 deutliche Ertragssteigerungen, eine höhere Eigenkapitalrendite und sinkende Kostenquoten an. Das neue Führungsduo Michael Diederich und Ole Matthiessen soll den Bereich zu einem europäischen „Cross-border Powerhouse“ entwickeln und stärker mit der Investmentbank verzahnen.
- In Hamburg entsteht eine neue Investmentbanking-Boutique rund um MPC, die mit einem Team aus Warburg-Research und erfahrenen Branchenköpfen den Mittelstand wieder stärker an den Kapitalmarkt führen will. Der Fokus liegt auf maßgeschneiderten Finanzierungslösungen und einer Belebung von ECM- und Research-Aktivitäten.
- Der Münchener Buchhändler Hugendubel holt sich mit der Topp Holding der Unternehmerfamilie Herz erstmals einen externen Minderheitsinvestor an Bord. Die Familie Hugendubel bleibt weiterhin in der Führung; Details zur Höhe der Beteiligung wurden nicht genannt.
- Die Volks- und Raiffeisenbanken wollen nach mehreren kostspieligen Rettungsfällen die Befugnisse ihrer Sicherungseinrichtung ausweiten und strengere Regeln für Krisenbanken einführen. Der BVR-Verbandsrat stimmt diese Woche über die Maßnahmen ab, eine finale Entscheidung soll die Mitgliederversammlung 2026 treffen.
- Julius Bär nimmt nach dem Signa-Debakel weitere Kredit-Wertberichtigungen von 149 Mio. CHF vor und kündigt für 2025 einen deutlich niedrigeren Gewinn an. Der Abschluss der internen Prüfungen gilt als wichtiger Schritt zur Bereinigung alter Risiken, doch die Aktie reagierte mit deutlichen Verlusten.
- Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing stellt im Rahmen der neuen Strategie eine stärkere Fokussierung auf profitable Geschäftsfelder und einen Rückbau weniger rentabler Bereiche in Aussicht. Übernahmen sieht die Bank nur in ausgewählten Segmenten wie Wealth Management als mögliche Option, stehen jedoch klar nicht im Fokus der Kapitalallokation.
- Die Monopolkommission warnt in einem Sondergutachten vor weiteren großen Übernahmen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, da die Marktmacht von Edeka, Rewe, Schwarz-Gruppe und Aldi bereits stark konzentriert sei. Zusätzliche Fusionen könnten Preise weiter erhöhen und die Position der Landwirtschaft zusätzlich schwächen.
- Clemens Tönnies und die Premium Food Group ziehen sich nach der kartellrechtlichen Blockade überraschend aus dem Bieterkampf um die drei Vion-Rinderschlachthöfe zurück und machen damit den Weg für Westfleisch frei. Die Genossenschaft signalisiert Bereitschaft zur Übernahme, doch ein finaler Deal steht noch aus.
- Deloitte steigert seinen Deutschlandumsatz im Geschäftsjahr 2024/25 auf 2,71 Mrd. €, getragen von der Wirtschaftsprüfung und einer Erholung des Beratungsgeschäfts. Trotz schwacher Konjunktur bleibt das Unternehmen wachstumsorientiert und setzt verstärkt auf KI-gestützte Services.
- Die EU-Kommission stellt sich vorerst gegen die geplante Übernahme von Downtown durch Universal Music, da UMG durch den Deal Zugang zu sensiblen Wettbewerbsdaten anderer Labels erhalten könnte. UMG kann nun Stellung nehmen, bevor die finale Entscheidung bis Februar 2026 fällt.
- Das Bundeskartellamt verpflichtet die Rethmann-Gruppe, künftig auch kleinere Übernahmen von Remondis anzumelden, da der Entsorgungskonzern in den vergangenen Jahren mehrfach unterhalb der Umsatzschwelle expandierte. Damit erhöht die Behörde die Kontrolle über weitere Zukäufe und könnte künftige Akquisitionen verhindern.
- Ein US-Bezirksgericht lehnt die von der FTC geforderte Abspaltung von Instagram und WhatsApp ab, da die Behörde ihren Monopolvorwurf gegen Meta nicht ausreichend belegen konnte. Der Fall könnte jedoch weitergehen, falls die Regierung in Berufung geht.
- Air France-KLM meldet offiziell Interesse an einem Einstieg bei der portugiesischen Staats-Airline TAP an und ist damit der erste Bewerber, der sich öffentlich positioniert. Neben Lufthansa und IAG, die bisher nur grundsätzliches Interesse signalisierten, können Interessenten bis zum 22. November ihr Interesse für bis zu 44,9 % der Anteile anmelden.
- BHP zieht überraschend sein erneutes Übernahmeangebot für Anglo American zurück, nachdem der Konkurrent die Offerte laut Insidern abgelehnt hatte. Der Konzern konzentriert sich nun auf den geplanten Zusammenschluss von Anglo und Teck Resources, über den die Aktionäre in Kürze abstimmen sollen.
- Die Eigentümer der „Daily Mail“ stehen kurz vor der rund 500 Mio. £ schweren Übernahme von „The Telegraph“ und bereiten laut Medienberichten die Einreichung bei der Aufsichtsbehörde vor. Die geplante Fusion könnte die britische Medienlandschaft neu ordnen und eine dominante Stimme im rechten Lager schaffen.
- Mit Next Capital Advisors startet in Frankfurt ein neuer Finanzierungsberater, geführt von einem ehemaligen LFPI-Manager mit starkem Track Record im Private-Debt-Sektor. Die Boutique will mittelständische Unternehmen und Private-Equity-Häuser bei komplexen Finanzierungsstrukturen unterstützen.
- ABN Amro streicht bis 2028 rund 5200 Stellen und fokussiert sich unter der neuen Vorstandschefin Marguerite Bérard stärker auf profitable Geschäftsbereiche, was auch das Deutschlandgeschäft beeinflussen dürfte. Gleichzeitig treibt die Bank die Integration der übernommenen Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe und die geplanten Kostensynergien voran.
- Der Finanzstabilitätsrat FSB hat seine Liste der global systemrelevanten Versicherer erweitert, sodass nun auch Zurich, Swiss Re und Swiss Life Abwicklungspläne für den Ernstfall vorlegen müssen. Die Maßnahme soll sicherstellen, dass große Versicherer besser auf Krisensituationen vorbereitet sind und internationale Aufseher enger kooperieren können.
- Die EZB warnt, dass Risiken aus Geschäftverbindungen zwischen Banken und Schattenbanken stark konzentriert sind und sich vor allem auf eine kleine Gruppe global systemrelevanter Euro-Zonen-Institute fokussieren. Obwohl die Gesamtabhängigkeit begrenzt erscheint, fordert die EZB höhere Kapitalpuffer, um mögliche Schieflagen im Nichtbanken-Sektor abzufedern.
- Die Bafin ordnet wegen schwerer Mängel in der Geldwäscheprävention umfassende Maßnahmen gegen die C24 Bank an und setzt einen Sonderbeauftragten ein. Die Neobank muss organisatorische Defizite beheben, Prozesse zur Betrugsprävention verbessern und höhere Eigenmittelanforderungen erfüllen.
Personalien
- CTS Eventim ernennt William Willms, den früheren CFO der Lufthansa Technik, zum neuen Finanzchef ab Januar 2026. Er folgt auf Holger Hohrein, der das Unternehmen Ende 2025 verlässt.
- Die Lifefit Group, ein Portfoliounternehmen von Waterland, ernennt Nick Weinberger zum neuen CFO ab Januar 2026, um die Expansion und die Buy-and-Build-Strategie weiter zu unterstützen. Weinberger bringt umfangreiche M&A-Erfahrung aus früheren Führungsrollen bei RH Diagnostik sowie Windeln.de und Goldman Sachs mit.
- Der Aufsichtsrat von Lanxess verlängert den Vertrag von CFO Oliver Stratmann um fünf Jahre bis 2031 und bestätigt ihn erneut als Vorstandsmitglied. Stratmann wird für seinen Beitrag zur stabilen Finanzplanung und zur Steuerung des Konzerns durch die schwierige Lage der Chemiebranche gelobt.
- Die Enterprise-Planning-Plattform Board ernennt Gordon Pothier zum neuen CFO, der künftig Finanzen, Recht und IT verantwortet. Pothier bringt über 20 Jahre Erfahrung im Aufbau internationaler SaaS-Unternehmen mit und soll die Expansion weiter vorantreiben.
- Tania Micki, seit 2020 CFO und Mitglied der Konzernleitung von Tecan, wird das Unternehmen im Mai 2026 verlassen, um eine externe Position anzunehmen. Eine Nachfolge wurde noch nicht benannt, Tecan kündigt jedoch einen geordneten Übergang an.
- Cleversoft hat Sascha Wellershoff zum neuen CFO ernannt; er trat die Position bereits am 1. November an und folgt auf Christoph Reitberger, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. Wellershoff kommt von Asseco Solutions, wo er ebenfalls die Finanzverantwortung trug.
- EY-Parthenon verstärkt sein Team mit Michael Blum, dem früheren Chefstrategen von Toll Collect, sowie drei weiteren Partnern für die Bereiche Energie, Automotive und Life Sciences. Die Neuzugänge sollen die Beratungskompetenz der Firma in zentralen Sektoren deutlich ausbauen.
- Berenberg vollzieht einen Führungswechsel im Firmenkundengeschäft: Tobias Bittrich verlässt nach 18 Jahren die Bank, und Frederik Gottlob übernimmt zum Jahreswechsel die Leitung des Corporate Bankings. Gottlob ist seit 2015 im Haus und bringt umfassende Erfahrung aus Investment- und Merchant-Banking-Rollen mit.
- Grant Thornton Deutschland verstärkt seinen Bereich Audit & Assurance mit Thorsten Scharpenberg, der als neuer Partner vom Wettbewerber Baker Tilly wechselt. Scharpenberg bringt langjährige Erfahrung in der IT-Prüfung und digitaler Audit-Expertise mit.
Kapitalrunden
- Das Salzburger ClimateTech-Startup EnerCube erhält ein siebenstelliges Investment von Vonovia und schließt zugleich einen Rahmenvertrag über mehr als 1.100 Wärmepumpen-Module für Mehrfamilienhäuser. Die strategische Minderheitsbeteiligung stärkt die Skalierung des EnerCube-Systems über die nächsten vier Jahre.
- Das Berliner Remote-Driving-Startup Vay erhält eine Investition von 60 Millionen US-Dollar vom südostasiatischen Techkonzern Grab, die bei Erreichen bestimmter Meilensteine auf bis zu 350 Millionen Dollar steigen könnte. Mit dem Kapital will Vay seine Expansion in den USA vorantreiben; Grab lässt sich dafür von der Kanzlei Sidley beraten.
- Das slowakische Fitness- und Nutrition-Scaleup GymBeam hat eine Investitionsrunde über 30 Millionen Euro abgeschlossen, angeführt von PortfoLion Capital Partners und der EBRD. Mit dem Kapital expandiert das Unternehmen weiter nach Westeuropa und eröffnet nun seine neue DACH-Zentrale in Wien.
- Das Frankfurter KI-Fintech donnerstag.ai hat eine Seed-Finanzierung über 4,3 Millionen Euro abgeschlossen. Die Runde wird von Speedinvest angeführt, beteiligt sind unter anderem Hansi Hansmann, Florian Gschwandtner, QED Investors und Crestone VC – das Kapital soll den DACH-Ausbau und die Weiterentwicklung der KI-basierten Plattform für Forderungsmanagement finanzieren.
- Revolut steigert durch eine Kapitalmaßnahme, bei der Mitarbeiter Anteile verkaufen und bestehende Investoren aufstocken konnten, seine Bewertung auf 75 Mrd. US-Dollar. Die Runde wurde u. a. von Coatue, Greenoaks, Dragoneer, Fidelity und der Nvidia-VC-Sparte NVentures unterstützt.
Jens Hohnwald